Elektromobilitätskonzept für die Stadt Nienburg/Weser abgeschlossen

Um den Bürger:innen und Beschäftigten der Stadt Nienburg/Weser Mobilitätsalternativen aufzuzeigen und ein Umdenken in Richtung umweltfreundliche Mobilität anzustoßen, wurde ein Elektromobilitätskonzept mit insgesamt 19 Maßnahmen in verschiedenen Handlungsfeldern erarbeitet. Für jede Maßnahme wurde das Einsparpotential an Treibhausgasemissionen berechnet. Nachfolgend ein Auszug:  

Handlungsfeld Ladeinfrastruktur:

Das Netz an öffentlicher und halböffentlicher Ladeinfrastruktur in der Stadt Nienburg/Weser ist bereits gut ausgebaut und kann den aktuellen Ladebedarf decken. Mit dem erwarteten Markthochlauf der Elektromobilität und dem steigenden Ladebedarf sollten weitere (halb-)öffentliche Lademöglichkeiten geschaffen werden, um ein attraktives Angebot zur Verfügung zu stellen. Folgende Maßnahmen werden der Stadt hierzu empfohlen:

  • Weiterentwicklung und Anwendung des im Rahmen des Konzeptes erstellen Prüfkatalogs zur Eignungsprüfung potentieller Standorte für Ladeinfrastruktur 
  • Konkrete Identifizierung potentieller Standorte innerhalb der im Rahmen des Konzeptes ermittelten Bedarfsräume und Ausschreibung geeigneter Standorte
  • Ansprache und Sensibilisierung von Flächeneigentümern zur Bereitstellung von Ladeinfrastruktur als Kundenbindungs- und -akquiseinstrument
  • Weiterführung der im Rahmen es Konzeptes erstellen Online-Umfrage zur Erfassung von Wunschstandorten von Bürger*innen für Ladestationen
  • Information und Sensibilisierung von Privatpersonen für Elektromobilität und Ladeinfrastruktur
  • Einsparpotential in diesem Handlungsfeld: ca. 450-1.100 t CO2/Jahr (je nach Anteil Ökostrom bzw. deutscher Strommix)

Handlungsfeld Radverkehr:

Die hohe Relevanz des Radverkehrs und die zunehmende Bedeutung von E-Bikes wurden von der Stadt Nienburg/Weser bereits erkannt, der Radverkehr soll in Zukunft stärker gefördert werden. Als Grundlage hierfür muss die Radwegeinfrastruktur im Stadtgebiet verbessert und ausgebaut werden, um darauf aufbauend folgende weitere Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs erfolgreich umsetzen zu können:

  • Schaffung und Instandhaltung von qualitativ hochwertigen Fahrradabstellanlagen für Fahrräder und E-Bikes an Standorten mit hohem Personenaufkommen (z. B. in der Innenstadt oder an stark frequentierten ÖPNV-Haltestellen)
  • Errichtung von Servicestationen, an denen Fahrräder und E-Bikes bequem und einfach in Selbstbedienung gewartet und repariert werden können
    (z. B. im Falle eines platten Reifens)
  • Ansprache und Sensibilisierung von Unternehmen und Schulen hinsichtlich der Förderung des Radverkehrs bei den Beschäftigten und Schüler:innen
  • Stärkere Öffentlichkeitsarbeit für das bestehende E-Bike-Verleihangebot und Integration von Lastenrädern
  • Einsparpotential in diesem Handlungsfeld: ca. 1.000 t CO2/Jahr 

Handlungsfeld Ruhender Verkehr:

In der Steuerung des ruhenden Verkehrs liegen vielfältige Möglichkeiten, um Personen zu einem Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu bewegen. Nur die Erzeugung eines gewissen Drucks kann ein wirkliches Umdenken erzeugen – der Druck darf allerdings nicht unverhältnismäßig hoch sein oder die Nutzung des Pkw zu stark einschränken. Außerdem sollten im Gegenzug mit der Einschränkung auch immer attraktive Lösungen für die Bevölkerung einhergehen. Der Stadt Nienburg/Weser wird daher Folgendes empfohlen:

  • Erprobung temporärer bzw. räumlich begrenzter Umnutzungen an größeren öffentlichen Parkplätzen (z. B. in Form von Begrünungen, gastronomischer Nutzung oder Spielplätzen)
  • Einsparpotential in diesem Handlungsfeld: ca. 80 t CO2/Jahr 

Weitere Handlungsfelder, die im Rahmen des Konzeptes berücksichtigt und für die entsprechende Maßnahmen entwickelt wurden, waren:

  • Kommunaler Fuhrpark
  • Öffentlicher Personennahverkehr
  • Regenerative Energien
  • Lichtsignalanlagen
  • Öffentlichkeitsarbeit

Wir hoffen, der Stadt Nienburg/Weser mit den detailliert beschriebenen Maßnahmen inklusive Zuständigkeiten, empfohlener zeitlicher Umsetzung, damit verbundenen Kosten und passenden Fördermöglichkeiten eine umfängliche Hilfestellung zur gezielten und ganzheitlichen Förderung umweltfreundlicher Mobilität mitgegeben zu haben.