Elektroautos und Wärmepumpen – kann unser Stromnetz das überhaupt stemmen? – Analyse für die SachsenNetze GmbH

Uns wird diese Frage im Rahmen unserer Beratung vor allem zum Thema Elektromobilität und Ladeinfrastruktur sehr oft gestellt. Im Vergleich zum zusätzlichen Strombedarf durch Elektrofahrzeuge sind die Wärmepumpen hier aber deutlich relevanter, da eine hohe Gleichzeitigkeit beim Strombedarf auftritt.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität und Unabhängigkeit von fossilen Ressourcen bedarf es nicht nur im Verkehrsbereich einer Energiewende, sondern auch im Gebäudesektor. Wärmepumpen stellen hier eine Alternative zu konventionellen Heizungen dar. Im Kontext der stark gestiegenen Nachfrage nach Wärmepumpen und den ambitionierten Zielen der Bundesregierung, ist davon auszugehen, dass die Wärmepumpe sich als neuen Standardheizung etabliert, was zu einem enormen Anstieg des Strombedarfes führen wird. ↗️⚡️

Um diesen Mehrbedarf an Strom zeitlich und räumlich besser abschätzen zu können, hat unser Geodatenanalyseteam rund um Martin Lindner für die SachsenNetze GmbH als Teil der SachsenEnergie AG ein Prognosemodell entwickelt. Ausgehend von einer komplexen Bestandsanalyse, in welcher die Gebäudestruktur, Heizungsarten, Sanierungs- und Neubauquoten kleinräumig ermittelt wurden, folgte die Berechnung des Wärmebedarfes. Hier flossen Wohnfläche, Gebäudetyp und Baujahr ein. Abschließend wurde basierend auf hochaufgelösten Jahresmitteltemperaturdaten die lokale Jahresarbeitszahl berechnet. Als Ergebnis konnte für das Netzgebiet der SachsenNetze GmbH die Anzahl der erwarteten Wärmepumpen sowie der Gesamtstromverbrauch bis zum Jahr 2050 in einem 100x100m-Raster ausgegeben werden. Aufgrund der bestehenden Unsicherheit beim Markthochlauf von Wärmepumpen wurde mit einem konservativen „Business-as-Usual“-Szenario und einem progressiven „Klimaneutralität 2045“-Szenario gerechnet. 🌎✔️

Quelle: Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e. V., Stand 02/2023, eigene Darstellung